Die Datei LMHOSTS und HOSTS
Vorwort
Die Lmhosts-Datei ist eine statische Datei
zur Unterstützung bei der Remote-NetBIOS-Namensauflösung auf Com-
putern, die auf NetBIOS-Rundsendungen von Namensabfragen nicht reagieren können.
Sie enthält die Zuordnungen
von NetBIOS-Namen zu IP-Adressen. Die Funktion entspricht der der Hosts-Datei,
wobei die Hosts-Datei zum Zuor-
dnen von DNS-Domänennamen für Hostcomputer zu deren IP-Adressen verwendet
werden kann.
Computer in einem Microsoft-Netzwerk können NetBIOS-Namen auf verschiedene
Arten auflösen. Wenn die eine Me-
thode fehlschlägt, werden die anderen in einer festgelegten Reihenfolge
durchgeführt. In einem Netzwerk, das auf
Rundsendungen basiert, überprüft der Computer zuerst seinen NetBIOS-Namenscache.
Normalerweise enthält der
Cache den Namen nur, wenn dieser vor kurzem verwendet wurde, die Namen können
aber aus einer Lmhosts-Datei in
den Cache geladen werden.
Wenn Sie statische Zuordnungen von Namen zu Adressen mit dem Parameter #pre
in die Lmhosts-Datei eingeben,
werden diese Namen in den NetBIOS-Namenscache geladen und zuerst für die
Auflösung einer Namensabfrage ver-
wendet, bevor NetBIOS-Subnetzrundsendungen oder WINS-Abfragen verwendet werden.
Nach dem Überprüfen des lokalen Cache wird die Abfrage zur Namensauflösung
zuerst an die WINS-Server (wenn
diese konfiguriert und erreichbar sind) und dann als lokale Rundsendung im Client-Subnetz
gesendet. Wenn diese
Methode fehlschlägt, kann der Client später (wenn er dafür konfiguriert
ist) in einer Lmhosts-Datei nach der Zuordnung
des Namens zur IP-Adresse suchen und diese ermitteln. Ein Beispiel dafür
ist die Auflösung des Namens eines Com-
puters in einem anderen Subnetz, auf das der Client über einen Router zugreifen
muss.
Einschränkungen für Lmhosts-Dateien
Es gibt trotz der vielen Anwendungsmöglichkeiten der Lmhosts-Datei
einige Einschränkungen für ihren Einsatz.
Die größte Einschränkung ist, dass es sich um eine statische
Datei handelt. Daher müssen die Einträge bei einer Än-
derung des Namens oder der IP-Adresse des Computers aktualisiert werden.
Die IP-Adresse eines Clients kann sich aus verschiedenen Gründe ändern, z.B.:
Der Client
wechselt (physisch) in ein anderes Subnetz in Ihrem LAN (Local Area Network)
mit Routing.
Der Computer
ist tragbar, so dass sein Standort gewechselt werden kann, z. B. ein Remote-DFÜ-Benutzer,
der sich
über RAS
von zu Hause in Ihr Netzwerk einwählt.
Der DHCP-Server
least dem Client eine andere IP-Adresse, nachdem dessen Adresse abgelaufen ist.
Solche Änderungen müssen an alle Computer übermittelt werden,
die auf die Ressource mit der geänderten Zuordnung
des Namens zur IP-Adresse zugreifen müssen. Eine zentral verwaltete Lmhosts-Datei
kann einige der manuellen Verwal-
tungsaufgaben zum Übermitteln neuer oder korrigierter Zuordnungen an die
entsprechenden Computer vereinfachen.
Das Eingeben und Ändern der Zuordnungen ist jedoch immer noch ein manueller
und arbeitsintensiver Vorgang. Da das
zentrale Verwalten einer Lmhosts-Datei dem Verwalten von Lmhosts-Dateien auf
den einzelnen Computern vorzuziehen
ist, sollte diese Lösung besonders für eine Organisation mit einer
kleinen Anzahl von Servern und Clients verwendet wer-
den. In größeren Netzwerken wird die Verwaltung zu kompliziert und
ist daher nicht ratsam.
Erstellt von: Haßlinger Stefan
Im: Jahr 2006