Integrierte Installation, Slipstreaming

Vorwort
Sie können zwar Service Packs, aber nicht unbedingt andere Updatetypen direkt in die Installationsdateien von
Windows 2000, Windows XP und Windows Server 2003 integrieren. Der Vorgang des Integrierens eines Service
Packs in die Originalinstallationsdateien eines Betriebssystems wird als Slipstreaming bezeichnet. Beim Slip-
streaming wird eine integrierte Installation erstellt, und zwar einschließlich des aktuellen Service Packs, die zum
Installieren des Betriebssystems auf neuen Computern verwendet werden kann. Mithilfe diese Vorgangs können
Sie die Updats nach Abschluss der Erstinstallation erforderlichen Zeitaufwand reduzieren. sie können die Insta-
llation entweder von einem freigegebenen Ordner ausführen oder eine CD mit den integrierten Installationsdatei-
en erstellen.

 

Service Packs integrieren

Weil bei der integrierten Installation einzelne Dateien ersetzt werden, sind die Speicherplatzanforderungen die-
ses Installationstyps fast mit den Speicherplatzanforderungen des Basisbetriebssystems identisch. Nachdem
Sie ein Service Pack mittels Slipstreaming in die Installationsdateien des Betriebssystems integriert haben,
können Sie das Service Pack nicht mehr entfernen.

Zum Erstellen eines freigegebenen Ordners, der die Windows-Installationsdateien mit einem integrierten Service
Packs enthält, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Stellen Sie eine Verbindung mit dem Netzwerk oder Computer her, auf dem Sie den Distributionsordner
    erstellen möchten.

  2. Konfigurieren Sie die Berechtigungen für den Ordner so, dass "Jeder" über die Berechtigung "Lesen" und
    "Ausführen" verfügt und nur die für das Verwalten der Distributionsdateien verantwortlichen Benutzer
    Änderungen (Recht "Ändern", enthält schreiben und löschen) vornehmen können.

  3. Legen Sie die Windows-Installations-CD in das CD-ROM Laufwerk des Computers eink und kopieren Sie
    dann den gesamten Inhalt der CD in den Distributionsordner.

  4. Öffnen Sie nach dem Beenden des Kopiervorgangs eine Eingabeaufforderung. Wechseln Sie zu dem
    Ordner, der die ausführbare Datei des Service Packs enthält.

  5. Integrieren Sie das Service Pack in die Windows Installationsdateien, indem Sie einen Befehl mit dem
    folgenden Syntax ausführen: Servicepack.exe -s:Netzlaufwerk:\ Beispiel: Wenn der Name des Service
    Packs Win2003SP1.exe lautet, und Sie den Inhalt der Windows Server 2003 CD auf das Laufwerk Z
    kopiert haben, führen Sie den Befehl: Win2003SP1.exe -s:Z:\ aus.

    Das Service Pack überschreibt die Installationsdateien mit aktualisierten Versionen.

  6. Klicken Sie im angezeigten Dialogfeld mit dem Hinweis, dass die integrierte Installations erfolgreich
    abgeschlossen wurde, auf OK.

Hinweis:
Wenn Sie nun wieder einen Bootbaren CD oder DVD Datenräger erstellen möchten, so müssen Sie von der
originalen Windows CD/DVD den Bootsektor in ein Bootsektor Image extrahieren und anschließend beim
Brennen der CD mit dem integriertem Service Pack mit zB. Nero Burning ROM, die Image Datei angeben.
Wichtig: Bei Nero Burning ROM, erstellen Sie eine Boot CD, indem Sie beim Start des Programmes
CD-ROM (Boot) auswählen. Dort müssen Sie im Register Startoptionen die Expterteneinstellungen
aktivieren und bei Emulation "Keine", Sektoren(hex) "07C0" und bei Sektoren "4" angeben. Bei Quelle
des Bootimages, geben Sie die Image Datei des Bootsektorimages an. Sie sehen folgt wie:

Um den Bootsektor zu extrahieren, benötigen Sie ein Tool wie Zb. BBIE. Nach dem Download muss BBIE in
ein Verzeichnis (z.B.: C:\Tools\) entpackt werden. In die Eingabeaufforderung wird nun
"C:\Tools\bbie\bbie.exe D:" eingegeben, wobei D: für den Laufwerkbuchstaben steht, in dem sich die Win-
dows-CD befindet. Nun wird der Bootsector automatisch als image1.bin in C:\Tools\bbie\ extrahiert. Diese
Datei können Sie nun bei der Angabe der Bootimage Datei im Nero Burning ROM verwenden.

 

Updates Integrieren

Sie können Windows jetzt direkt mithilfe des freigegebenen Ordners installieren. Als Alternative können Sie
auch eine integrierte Installation verwenden, um eine startbare CD-ROM zu erstellen. Durch Ausführen einer
integrierten Installation ist ein neuer Computer weniger für Netzwerkangriffe anfällig. Das Risiko eines An-
griffs wärhend des Installationsprozesses wird jedoch nicht ausgeschaltet. Aus diesem Grund sollte der
Computer während des Installationsprozesses nicht mit dem Netzwerk bzw. einem Netzwerk mit Internet-
zugang verbunden sein.

Wichtige Updates und andere Updatetypen (mit Ausnahme von Service Packs) können nicht direkt in In-
stallationsdateien integriert werden. Stattdessen können Sie jedoch folgende Schritte durchführen, um wich-
tige Updates automatisch auf einem neu installierten Computer auszuführen:

  1. Öffnen Sie die Datei \i386\dosnet.inf, und fügen Sie svcpack zum Abschnitt [OptionalSRCDirs] hinzu.
    Dieser Abschnitt enthält jetzt beispielsweise Folgendes:

    [OptionalSrcDirs]
    uniproc
    svcpack

    Hinweis:
    Unter Windows 2000 enthält die Datei Dosnet.inf bereits den Abschnitt [OptionalSrcDirs], aber unter
    Windows XP und Windows Server 2003 müssen Sie den Abschnitt möglicherweise erst noch erstellen.

  2. Erstellen Sie den Ordner \i386\svcpack\.

  3. Kopieren Sie die zu integrierenden Updatepakete, zB. WindowsServer2003KB999997-x86-ENU.exe, in
    den Ordner \i386\svpack\.

  4. Kopieren Sie die Pakete gemäß der 8.3-Namenskonvention um, und verwenden Sie dabei das Format
    KB######.exe wobei ###### die Nummer des Microsoft Knowledgebase-Artikels darstellt, der sich auf
    das Update bezieht.

  5. Öffnen Sie eine Eingabeaufforderung, und extrahieren Sie die einzelnen Updatepakete in einen eindeutigen
    temporären Ordner. Wenn Sie die Dateien eines Updatepaketes beispielsweise in einen Ordner mit dem
    Namen C:\ExtrahierteUpdates\KB824145\ extrahieren möchten, geben Sie den folgenen Befehl an einer
    Eingabeaufforderung ein:

    KB824145 \X:C\ExtrahierteUpdates\KB824145\

  6. Kopieren Sie die Katalogdatei KB######.cat aus dem Unterordner Update des Ordners, in dem Sie das
    Update extrahiert haben, in den Ordner \i386\svcpack\.

  7. Suchen Sie nach den im Lieferumfang des Updates enthaltenen Binärdateien.

    Vor Service Pack 1 enthielten Sicherheitsupdates, wichtige Updates, Updaterollups, Treiber und Feature-
    Packs für Windows Server 2003 zwei Kopien derselben Dateien in den Ordnern RTMGDR und RTMQFE,
    die beim Extrahieren des Updates erstellt wurden. Nach der Freigabe von Service Pack 1 enthalten die
    extrahierten Updates möglicherweise Kopien derselben Dateien in den Ordnern RTMGDR und RTMQFE
    sowie in den Ordnern SP1GDR und SP1QFE. Die Dateien in den Ordnern xxxGDR enthalten nur Up-
    dates der GDR-Klasse (General Distribution Release). Die Dateien in den Ordnern xxxQFE sind kumu-
    lativ und enthalten sowohl Updates der GDR-Klasse als auch alle zuvor freigegeenen Hotfixes für die im
    Lieferumfang enthaltenen Binärdateien. Sie sollten im Allgemeinen für integrierte Installationen ver-
    wendet werden. Einige Updates enthalten unterschiedliche Dateiversionen, die für Computer mit unter-
    schiedlichen ServicePack Stufen gelten. Diese Dateien werden in einem Ordner gespeichert, der nach
    dem nächsten Service Pack in der Folge benannt ist. Wenn es sich bei der Installtionsquelle zB. um
    Windows Server 2003 Service Pack 1 handelt, müssen Sie die Dateien aus dem Verzeichnis SP2QFE
    verwenden.

  8. Ermitteln Sie für jede Binärdatei (zB. EXE-, DLL- oder SYS-Dateien), die sich in dem Ordner befindet,
    in den Sie das Update extrahiert haben, ob diese DAtei auch im Ordner \i386 vorhanden ist. Dateien
    im Ordner \i386 können einen Unterstrich als letztes Zeichen der Dateierweiterung enthalten. So
    weist beispielsweise die Datei Rpcss.dll im Ordner \i386 den Namen Rpcss.dl_ auf. Wenn zwei Kopien
    einer Datei vorhanden sein sollten, löschen Sie die Originaldatei aus dem Ordner \i386.

  9. Suchen Sie in dem Ordner, in den Sie das Update extrahiert haben, nach Unterordnern, die denselben
    Namen aufweisen wie ein Unterordner des Installationsordners \i386. Wenn ein Ordner derartige Unter-
    ordner enthält, kopieren Sie die aktualisierten Binärdateien in den entsprechenden Unterordner des
    Ordners
    \i386. Wenn das Update z. B. den Unterordner Uniproc enthält, kopieren Sie die Dateien des
    Ordner
    Uniproc in den Unterordner \i386\Uniproc.

  10. Durchsuchen Sie für jede kopierte Datei (mit Ausnahme von KP######.cat) die Datei \i386\Dosenet.inf,
    um zu bestimmen, ob der jeweilige Dateiname im Abschnitt [Files] aufgelistet ist. Alle im Abschnitt
    [Files] aufgelisteten Dateien weisen das Präfix "d1," auf. Wenn eine Datei nicht aufgelistet ist, fügen
    Sie einen Eintrag im Format d1,Dateiname hinzu. Wenn das Update beispielsweise die Datei
    Wein32k.sys enthält, fügen Sie in der Datei \i386\Dosenet.inf den Eintrag d1,win32k.sys zum Abschnitt
    [Files] hinzu. Mit diesem Zusatz wird sichergestellt, dass die aktualisierten Versionen dieser Dateien
    während der Windows-Installation kopiert werden.

  11. Löschen Sie die Datei \i386\Svcpack.in_.

  12. Verwenden Sie Editor, um eine Textdatei mit dem Namen Svcpack.inf im Ordner \i386 zu erstellen.
    Verwenden Sie hierzu den jeweils entsprechenden Inhalt, der sich danach richtet, ob Sie ein einzelnes
    Update oder mehrere Updates bereitstellen möchten. Ersetzen Sie ###### durch die Knowledge Base-
    Artikelnummern für die CAT-Datei des Updates:

Windows 2000-Installationen:

[Version]
Signature="$Windows NT$"
MajorVersion=5
MinorVersion=0
BuildNumber=2195
[SetupData]
CatalogSubDir="\i386\svcpack"
[ProductCatalosToInstall]
KB######.cat
[SetupHotficesToRun]
KB######.exe /Z /M

Windows Server 2003-Installationen:

[Version] Signature="$Windows NT$"
MajorVersion=5
MinorVersion=2
BuildNumber=3790
[SetupDate]
CatalogSubDir="\i386\svcpack"
[ProductCatalogsToInstall]
KB######.cat
[SetupHotfixesToRun]
KB######.exe /Z /M

 

 

Erstellt von: Haßlinger Stefan
Im: Jahr 2006